Brustimplantate
Eine volle und wohlgeformte Brust ist für viele Frauen ein zentraler Bestandteil ihres Körperbildes und hat großen Einfluss auf ihr Selbstbewusstsein. Von Natur aus besitzt die Brust allerdings nicht immer die gewünschte Form und Fülle und auch angeborene Fehlbildungen oder Deformierungen infolge von Erkrankungen können zu Unzufriedenheit mit der eigenen Brust führen und sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Eine Lösung bieten Brustimplantate, mit denen sich die weibliche Brust rekonstruieren und/oder nach den individuellen Wünschen vergrößern und formen lässt.
Je nach gewünschtem Ergebnis sind Brustimplantate in verschiedenen Formen und Größen, mit unterschiedlichen Füllungen und Oberflächenbeschaffenheiten erhältlich. Auch beim Platzieren der Brustprothesen gibt es in der plastischen und ästhetischen Chirurgie mehrere Herangehensweisen. Um Ihnen einen besseren Überblick zu geben, gehen wir Folgenden näher auf die Unterschiede ein.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Was sind Brustimplantate?
Brustimplantate sind medizinische Implantate, die in der plastischen Chirurgie eingesetzt werden, um die Größe und/oder Form der weiblichen Brust gezielt zu verändern. Es gibt verschiedene Arten von Brustimplantaten, die sich in Größe, Material, Form und Oberflächenbeschaffenheit voneinander unterscheiden. Je nach Grund und gewünschtem Ergebnis der Implantation bieten sich unterschiedliche Implantat-Varianten an.
Aus welchen Gründen werden Brustimplantate eingesetzt?
Brustimplantate zielen immer darauf ab, das optische Erscheinungsbild der weiblichen Brust (subjektiv) zu verbessern und der Wunsch hierzu kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen. In den meisten Fällen empfinden die Frauen, die sich für Brustimplantate entscheiden, ihre Brust als zu klein und möchten sie durch die Implantate vergrößern und ihnen im Idealfall eine perfekte Form verleihen. Es gibt aber auch Frauen, für die ein Brustimplantat eine Möglichkeit darstellt, vorhandene Fehlbildungen (z.B. tubuläre/tuberöse Brust) oder Asymmetrien auszugleichen. Darüber hinaus kommen Brustimplantate auch zum Einsatz, um eine Brust zu rekonstruieren, zum Beispiel nach einer Brustamputation aufgrund einer Krebserkrankung oder nach einem Unfall.
Arten / Material
Arten von Brustimplantaten
Es gibt zahlreiche Varianten von Brustimplantaten, die sich nicht nur in der Größe, sondern auch in weiteren Merkmalen wie Material, Form und Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden.
Material
Brustimplantate bestehen entweder aus einer Silikongel-Füllung oder sind mit einer sterilen Kochsalzlösung gefüllt. Beide Implantatarten haben spezifische Eigenschaften und Vorteile, wie die Gegenüberstellung zeigt:
Silikonimplantate sind mit einem Kohäsivgel gefüllt und haben eine gleichmäßige, feste Konsistenz und eine weiche Textur. Sie sind in verschiedenen Formen und Größen verfügbar, sehen sehr natürlich aus und fühlen sich auch natürlich an. Im Vergleich zu Kochsalzimplantaten neigen sie weniger zur Falten- und Wellenbildung. Allerdings können eventuelle Beschädigungen nicht sofort, sondern in der Regel nur im MRT entdeckt werden, wodurch das Risiko einer Kapselkontraktur steigt.
Eine Variante sind sogenannte B-Lite Implantate. Sie bestehen im Kern aus einer Mischung aus einem speziellen Silikongel und mikroskopisch kleinen Kugeln (Mikrosphären). Diese Mischung hat den Vorteil, dass das Gewicht der Implantate um ca. 30 % geringer ist, ohne dass Form und Festigkeit davon beeinflusst werden. Durch das geringere Gewicht ist das Risiko von Rückenproblemen oder Verformungen der Brust langfristig niedriger.
Kochsalzimplantate bestehen aus einer Implantathülle aus Silikon, die mit einer sterilen Kochsalzlösung gefüllt ist. Diese Implantate erlauben eine flexible Größenanpassung durch eine individuelle Variation der Füllmenge (oft erst nach der Brust-OP). Durch das nachträgliche Befüllen reichen kleinere Schnitte aus. Sie sind jedoch anfälliger für Falten und Wellen und fühlen sich dadurch im Vergleich zu Silikonimplantaten weniger natürlich an. Falls es zu Beschädigungen kommt, sind diese sofort sichtbar und weniger gefährlich, denn der Körper kann die austretende Salzlösung auf natürliche Weise absorbieren.
Festigkeit
Brustimplantate können weich, mittelfest und fest sein. Dabei gilt: Je weicher das Implantat ist, desto ähnlicher ist es dem natürlichen Brustgewebe und desto natürlicher fühlt es sich an. Allerdings ist das Risiko für Formveränderungen bei einem weichen Implantat größer als bei einem festen Implantat. Letzteres behält die Form bei, fühlt sich aber nicht so natürlich an. Eine ausgewogene Balance zwischen Natürlichkeit und Formstabilität bieten mittelfeste Brustimplantate. Welche Festigkeit für Sie ideal ist, hängt von Ihren Körperproportionen, der Positionierung des Implantats und dem gewünschten Ergebnis ab.
Formen
Form
Grundsätzlich sind Brustimplantate in zwei Formen erhältlich: rund und tropfenförmig.
Runde Brustimplantate zeichnen sich durch ihre gleichmäßig runde und in alle Richtungen symmetrische Form aus. Sie sorgen für ein volles Erscheinungsbild im oberen Brustbereich (Push-up-Effekt), das sich auch bei Bewegung nicht verändert. Sie lassen sich ober- und unterhalb des Brustmuskels platzieren und eignen sich für Frauen, die sich eine deutliche Brustvergrößerung wünschen.
Brustimplantate in Tropfenform sind der natürlichen Brustform nachempfunden und bieten mehr Volumen im unteren Brustbereich. Deshalb wird diese Implantatform oft auch als „anatomische“ Form bezeichnet. Bei Bewegung / Drehung kann sich das Erscheinungsbild der Brust verändern. Diese Implantate eignen sich für Frauen, die ein natürliches Aussehen ihrer Brust bevorzugen und bieten sich auch zum Ausgleich von Asymmetrien in der Brustform oder für Brustrekonstruktionen (Brustaufbau) an.
Darüber hinaus gibt es seit kurzem neue ergonomische Implantate (z.B. Perle von GC Aesthetics, Ergonomix von Motiva), die zwar eine runde Form besitzen, aber aus einem speziellen weichen Gel bestehen, das sich bei Bewegung an die Körperlage anpasst, sodass die Implantate besonders natürlich wirken.

Oberflächenbeschaffenheit
Die Implantatoberfläche kann glatt oder texturiert sein. Beide Varianten haben Vorteile:
Glattwandige Implantate fühlen sich weich an und sind sehr gut beweglich. Allerdings ist das Risiko bei diesen Implantaten höher, dass sie sich verschieben oder Verhärtungen auftreten.
Texturierte Implantate bleiben eher an der vorgesehenen Position und Verhärtungen sind weniger wahrscheinlich. Dies gilt insbesondere für makro-texturierte Implantate mit einer vergleichsweise rauen Oberfläche, aber auch – wenn auch in geringerem Maße – für nano-texturierte Implantate mit einer weniger stark ausgeprägten Struktur.
Ablauf
Wie läuft das Einsetzen von Brustimplantaten ab?
Der Einsatz von Brustimplantaten kann über verschiedene Zugangswege erfolgen. Bei allen Operationstechniken wird jedoch an unauffälliger Stelle ein Schnitt gesetzt, sodass die daraus resultierende Narbe später kaum zu sehen ist.
Am beliebtesten ist der Schnitt in der Unterbrustfalte (Inframammarfalte), denn bei diesem Zugang hat der Chirurg die beste Sicht, sodass eine präzise Platzierung möglich ist. Er eignet sich für alle Implantatformen und -größen und geht mit einem geringen Risiko für Infektionen einher. Auch Stillprobleme sind hier sehr unwahrscheinlich.
Alternativ kann der Schnitt am Rand des Brustwarzenhofs (periareolär) erfolgen. Dieser Zugang bietet sich an, wenn zusätzlich eine Bruststraffung oder andere Korrekturen vorgenommen werden sollen.
Ein Zugang über die Achselhöhle (transaxillär) ist ebenfalls möglich, bei anatomischen Implantaten allerdings technisch anspruchsvoller, da die Sicht eingeschränkt ist. Dafür bleibt die Brust aber „narbenfrei“.
Über den jeweiligen Zugang wird das Implantat an die gewünschte Position oberhalb des Brustmuskels und/oder hinter dem Brustmuskel platziert. Anschließend wird der Schnitt verschlossen und mit einem sterilen Wundverband versorgt. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Drainageschlauch zu legen, über den Wundflüssigkeit abfließen kann.
Platzierung
Platzierung der Implantate in der Brust (Implantatlage)
Ein Brustimplantat kann vor oder hinter dem Brustmuskel platziert werden. Beide Methoden haben ihre Vorteile:
Bei der sogenannten subglandulären Positionierung wird das Implantat direkt unter dem Brustdrüsengewebe und über dem Brustmuskel platziert. Dadurch wird der Brustmuskel von der Operation unberührt, was eine schnellere Erholung erlaubt.
Bei der submuskulären Positionierung wird das Implantat dagegen hinter dem Brustmuskel platziert. Der dann davor liegende Brustmuskel sorgt für ein natürlicheres Aussehen und Gefühl des Brustimplantats, erfordert aber in der Regel eine längere Erholungszeit.
Alternativ ist eine Mischung aus den genannten Varianten möglich. Bei der sogenannten Dual-Plane-Methode wird das Implantat teilweise über und unter dem Muskel platziert, um eine perfekte Ästhetik zu erzielen.
Eine weitere, relativ neue Variante ist die sogenannte subfasziale Implantatlage. Hier wird das Implantat zwischen Brustmuskel und Brustmuskelfaszie plaziert, sodass die Muskelfaszie das Implantat hält und die Muskulatur unverletzt bleibt. Diese Methode eignet sich besonders gut für sportlich aktive Frauen.
Risiken
Mit welchen Risiken sind Brustimplantate verbunden?
Eine Brustvergrößerung mit Implantaten stellt für erfahrene Ärzte wie Dr. Nichlos ein Routine-Eingriff dar. Dennoch gibt es – wie bei jedem chirurgischen Eingriff – gewisse Risiken, die mit der Operation verbunden sind. Hierzu gehören zum einen allgemeine Operationsrisiken wie Blutungen, Wundheilungsstörungen und Infektionen, aber auch Probleme bei der Narbenbildung.
Zum anderen gibt es spezifische Risiken wie zum Beispiel (vorübergehende) Störungen der Brust- oder Brustwarzenempfindlichkeit (z.B. Taubheitsgefühle) oder die sogenannte Kapselfibrose. Hierbei verhärtet sich das Gewebe um das Implantat und bildet eine Art Kapsel, welche die Brust verformen und Schmerzen verursachen kann. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Implantat reißen oder undicht werden kann, sodass dieses ausgetauscht werden muss.
Aktuell wird auch über die sogenannte Breast Implant Illness (BII) diskutiert. Hierbei handelt es sich um ein Krankheitsbild mit sehr vielen verschiedenen Symptomen, die von chronischer Müdigkeit über Kopfschmerzen bis hin zu Hautausschlag reichen und mit Silikon-Implantaten in Verbindung gebracht werden. Trotz einiger Hinweise aus Erfahrungsberichten konnte ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen diesen Beschwerden und Brustimplantaten bislang nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Derzeit laufen hierzu aber noch einige Studien, deren Ergebnisse zu dieser Frage mit Sicherheit Aufschluss geben können.
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Mehr InformationenHäufig gestellte Fragen
zu Brustimplantaten
Wie lange halten Silikonimplantate in der Brust?
Bei älteren Brustimplantaten lautete die Empfehlung der Hersteller lange Zeit, dass ein Austausch nach 10 oder spätestens 15 Jahren erfolgen soll. Bei modernen Implantaten der neuesten Generation ist das nicht mehr der Fall. Die Hersteller geben auf die Brustimplantate oftmals eine lebenslange Garantie, sodass ein Austausch nach einer bestimmten Zeit nicht mehr notwendig ist und die Haltbarkeit theoretisch unegrenzt ist. Wichtig ist jedoch eine regelmäßige Kontrolle.
Was passiert mit Brustimplantaten, wenn man abnimmt?
Auf das Implantat selbst hat eine Gewichtsabnahme keinen Einfluss. Da sich jedoch mit einer Gewichtsreduktion auch das Brustvolumen verändert/reduziert, kann es sein, dass sich das Erscheinungsbild der operierten Brust verändert. Sie kann schlaffer wirken, es können sich Falten um die Brust bilden (auch Rippling genannt), die Position der Brustwarzen kann sich verändern und die Brustimplantate können sich an den Rändern abzeichnen. Umso wichtiger ist es, eine Brust-Operation erst nach Erreichen des Wunschgewichts durchführen zu lassen und die Implantate bei dem Eingriff unter den Brustmuskel zu setzen, da sie so mehr Halt haben und das Ergebnis harmonischer wirkt.
Welche Nachteile hat eine Brustvergrößerung mit Implantaten?
Mögliche Nachteile durch das Einsetzen von Implantaten sind Komplikationen wie die Kapselfibrose und Implantatinfektionen, ein steifes Gefühl der Brust (bei günstigen Implantaten), ein andauerndes Fremdkörpergefühl oder auch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines BIA-ALCL (Brustimplantat-assoziiertes anaplastisch-großzelliges Lymphom). Aus diesem Grund wurden beispielsweise 2018 die Brustimplantate mit texturierter Oberfläche des Herstellers Allergan vom Markt genommen
Zudem ist häufig nach 15 bis 20 Jahren ein Austausch der Brustimplantate mit einer erneuten OP nötig. Durch die Wahl langlebiger Implantate und die Wahl eines erfahrenen Operateurs lassen sich die potenziellen Nachteile jedoch deutlich reduzieren.
Wie viel kostet ein Brustimplantat?
Das hängt von der Qualität und dem Material des Implantats ab. Bei hochwertigen Brustimplantaten liegen die Kosten zwischen 1.000 und 1.600 Euro pro Set. Einfachere Implantate sind auch schon für 500 Euro im Set erhältlich. Teurer können spezielle Brustimplantate wie zum Beispiel sogenannte B-lite Implantate sein. Sie sind etwa 30 % leichter als herkömmliche Implantate und verhindern dadurch bei Frauen mit Bindegewebsschwäche ein Absinken der Brust.